Heilandskirche

Die Heilandskirche ist im wörtlichen und übertragenen Sinne von herausragender städtebaulicher und architektonischer Bedeutung. Die Evangelische Gemeinde und das Bezirksamt Mitte haben gemeinsam mit Unterstützung von Städtebaufördermitteln auf den dringenden Sanierungsbedarf reagiert.

Die Heilandskirche in Moabit in einer seitlichen Perspektiveaus Richtung Alt-Moabit/Krefelder Straße
Blick von der Krefelder Straße auf die Heilandskirche
Das sanierte Kirchendach der Heilandskirche von Süden betrachtet.
Kirchendach nach der Sanierung
Das sanierte Eingangsportal der Heilandskirche
Das sanierte Eingangsportal der Kirche

Im Zentrum Moabits mitten im Kleinen Tiergarten/ Ottopark steht die 88 m hohe neugotische Heilandskirche, die 1894 eingeweiht wurde. Nach starken Kriegszerstörungen wurde sie in den Jahren 1956 bis 1960 unter Verkleinerung der vier Ecktürme und dem Verzicht auf den Dachreiter vereinfacht wiederaufgebaut. Eine 2012/13 durchgeführte Schadensbegutachtung ergab einen erheblichen Handlungsbedarf am Kirchengebäude. Neben substanziellen Schäden am Mauerwerk wurden massive Schäden am Schieferdach festgestellt, die zu Wasserschäden führten.

Aufgrund der besonderen städtebaulichen und architektonischen Bedeutung der Heilandskirche wurde im April 2014 zwischen dem Bezirksamt Mitte und der Evangelischen Kirchengemeinde ein Förder- und Kooperationsvertrag zur Sanierung der Gebäudehülle geschlossen. Die Hälfte der Kosten trägt die Kirchengemeinde, die andere Hälfte wird aus dem Förderprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“ finanziert. Bedingung dafür war, dass die Gemeinde ihre Räumlichkeiten weiterhin für gemeinnützige, soziale und kulturelle Zwecke zur Verfügung stellt. Die Kosten für die Hüllensanierung (Dächer, Fassaden, Fenster) wurden auf 1,8 Mio. € geschätzt. Das übergroße, teils hängend konstruierte Gerüst benötigte besondere statische Vorkehrungen und hat allein ein Fünftel der Baukosten gebunden.

Baubeginn war im Juni 2014. Als sich mit zunehmendem Baufortschritt und aufgrund günstigerer Ausschreibungsergebnisse abzeichnete, dass im Rahmen des Gesamtbudgets zusätzliche Teilmaßnahmen in einer Größenordnung von 250.000 € finanziert werden können, wurde der Kooperationsvertrag erweitert und um ein Jahr verlängert. Zusätzlich konnten u.a. das Portal, die Fenster des Langhauses und die Decken der Sakristeien erneuert werden. Die Fertigstellung wurde am 21. Mai 2016, dem bundesweiten Tag der Städtebauförderung, mit einem Festgottesdienst und zahlreichen Gästen gefeiert.

Im Rahmen der Umgestaltung des Kleinen Tiergartens/ Ottopark wurde 2017/18 die umliegende Freifläche hergerichtet und dabei turmstraßenseitig ein barrierefreier Zugang zur Kirche geschaffen.

Damit wird die Heilandskirche ihrer Funktion als Ort der Begegnung und Kultur wieder vollends gerecht. Insbesondere durch die abendliche und nächtliche Anstrahlung hat die nun fertig sanierte Kirche wieder ihre stadtbildprägende Bedeutung erlangt.