Tiny Forest
Im Moabiter Stadtgarten entsteht ein Tiny Forest. Dieser gepflanzte Miniwald mit einer Aufenthaltsfläche dient als Erholungs- und Bildungsort für Umweltkunde und Klimabildung. Das Konzept beruht auf Forschungen des japanischen Pflanzensoziologen Akira Miyawaki.
Insgesamt zwei Jahren haben die Vorbereitungen von Kiezwald e.V. und dem ZK/U gedauert: Seit dem 16. November hat Moabit seinen ersten Tiny Forest im Moabiter Stadtgarten. Vielen Dank an alle, die das Projekt begleitet haben und bei der Pflanzung geholfen haben.
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Das Gemeinschaftsprojekt Tiny Forest entsteht in Kooperation mit dem Zentrum für Kunst und Urbanistik, kurz ZK/U und Kiezwald e.V.. Es ist Teil des Klima-Parcours, den das ZK/U ausrichtet. Hier wird der Frage nachgegangen: Wie kann der Moabiter Stadtgarten klimaresilienter werden? Unterschiedliche Projekte entwickeln und testen hier Lösungen und beziehen Nachbar:innen und Interessierte mit ein. Kiezwald e.V. verbindet mit dem Tiny Forest die Steigerung von Biodiversität, Erholungsfläche und Klimabildung. Stadtnatur soll als Gemeinschaftsprojekt erlebbar werden.
Am 20.04.2024 weihte Kiezwald e.V. die Tiny Forest-Fläche ein: Auf 115 m² wurden Pflanzen zur Bodenverbesserung gesät. Im Herbst folgte dann das große Event: Die Pflanzung des Waldes. 80 Freiwillige aus Moabit, trotzten den windigen und kalten 4°C und brachten die für den Tiny Forest benötigten 400 Setzlinge in die Erde. Die Setzlinge wurden zunächst in ein mit Mykorrhiza-Pilzen angereichertes Bad getaucht und nach dem eigenhändigen Ausheben von ausreichend Löchern wurden die Setzlinge in die Erde gepflanzt. Abschließend wurde der Boden dann mit Gründüngung, Laub und Heu bedeckt, um ein gutes Anwachsen zu ermöglichen.
Erholung für Mensch und Natur trifft Wissenschaft zum Mitmachen
Der Tiny Forest ist ein Miniwald mit einer Aufenthaltsfläche. Er hat einen kühlenden Effekt und soll die Biodiversität vor Ort steigern. Zudem dient der Tiny Forest als Erholungsort und als Bildungsort für Umweltkunde und Klimabildung. Die bewährte Pflanz-Methode namens Miyawaki sorgt für schnelles Wachstum und Selbsterhaltung des Waldes. Das Konzept beruht auf Forschungen des japanischen Pflanzensoziologen Akira Miyawaki.
Kiezwald e.V. betont die Vielfältigkeit des Miniwald-Projekts: Wie können wir Stadt und Natur verbinden? Der Tiny Forest soll dafür ein Beispiel sein. Neben der künstlerischen Anbindung soll Stadt-Natur erlebbar werden: Interessierte aus dem Umfeld und Bildungseinrichtungen können die Veränderungen des Wäldchens im Laufe der Jahre beobachten und dokumentieren.
Ab Juni hat Kiezwald e.V. regelmäßige Workshops vor Ort organisiert: Wie funktioniert ein Tiny Forest genau? Wie kann ich mitgestalten und was kann ich dort machen? Diesen Fragen ging Kiezwald mit Interessierten von Juni bis Oktober 2024 auf den Grund.
Gemeinschaft, Beteiligung und Anbindung
Der Fokus von Kiezwald ist die Beteiligung von Interessierten: Der Verein konzipiert seine Tiny Forests als Gemeinschaftsprojekte. Vom Entwurf bis zur Pflanzung werden Beteiligte aus der Nachbarschaft in Workshops einbezogen. Die Form und Platzierung des Tiny Forest im Moabiter Stadtgarten ist auf der Basis von gemeinsamen Workshops entwickelt.
Mithilfe eines kleinen Teams wird der Tiny Forest durch den Verein und Interessierte begleitet und gepflegt.
Für Kiezwald e.V. ist klar: Jeder Tiny Forest bietet eine reale Chance für die Beteiligten, einen aktiven Beitrag zur Klimaanpassung zu leisten.